Bürgerbefragung „AlterNsgerechtes Ketzin/Havel“
Von den insgesamt 6585 Einwohnern sind in Ketzin derzeitig 1146 über 70 Jahre alt, und in der Altersgruppe 51 bis 70 Jahre leben in der Stadt 2227 Einwohner. Damit sind die Ketziner durchschnittlich gut 50 Jahre alt. Ist die Stadt Ketzin/Havel einschließlich ihrer Ortsteile dementsprechend altersfreundlich? Wie nehmen die Einwohner selbst diesen immer größer werdenden Anteil älterer Bürger wahr und welche stadtplanerischen Entscheidungen sind in den kommenden Jahren zu treffen?
Diese Fragen standen am Donnerstag im Mittelpunkt des vierten Gesprächs über die „Soziale Stadt Ketzin/Havel“. Die Stadt und das Gemeinschaftwerk Wohnen und Pflege GmbH wollen genauer wissen, ob die Politik und die Verwaltung, aber auch die Sozial- und die Wohnungswirtschaft, lokale Unternehmen, die Kirchen und Vereine angesichts des demografischen Wandels genug dafür tun, dass sowohl die Stadt als auch die Ortsteile altersgerecht sind beziehungsweise werden.
Dazu stellten sie einen Fragebogen „Altersgerechtes Ketzin/Havel“ für eine Bürgerbefragung vor. „Die Antworten sind für uns wichtig für kurz- und langfristige Entscheidungen zur künftigen Gestaltung der Stadt und ihrer Ortsteile“ , betonte Bürgermeister Bernd Lück und unterstrich damit die Bedeutung der Bürgerbefragung sowohl für die Stadt als auch für das Demografie-Forum Havelland, an dem die Stadt teilnimmt.
Wie Lück sagte, sind die Kommunen von der Zunahme des Anteils älterer Bürger unterschiedlich stark betroffen, sodass es auf kommunaler Ebene einer individuell abgestimmten Gesamtstrategie bedarf.
Die Bürgerbefragung könne dazu viel beitragen. Das beträfe in der Stadt die Themenkomplexe Wohnen, Mobilität und Infrastruktur, merkte Werner Futterlieb, Geschäftsführer des Gemeinschaftswerkes, an.“ Wir können noch so viele Pflegeeinrichtungen bauen, aber wenn dazu das Personal fehlt, können sie ihren Zweck nicht erfüllen“ , sagte er und regte an, neue Wege zu gehen, beispielsweise die generationenübergreifende gegenseitige Hilfe wie die Nachbarschaftshilfe.
3 500 Fragebogen sind für diese Bürgerbefragung gedruckt. Alle Einwohner ab 14 Jahren können die Fragen aus ihrer Sicht beantworten. Die Befragung hat am 25. März begonnen und läuft bis zum 24. April. Die Fragebogen liegen im Ketziner Rathaus, im Stadthaus und in den Dorfgemeinschaftshäusern aus.
Hier können sie auch abgegeben werden. Außerdem werden sie teilweise auch durch Einwohner im Stadtgebiet verteilt.
Text von Wolfgang Balzer
Foto von pasja1000 – Pixabay
Artikel veröffentlicht: Märkische Allgemeine – Der Havelländer vom 24.03.2018, Seite 16